Reibbelag-Prüfstand
Reibbeläge kommen in Reibungskupplungen oder Bremsen zum Einsatz. Reibungskupplungen sind vielfach als Reibungsschaltkupplungen ausgeführt, die in Fahrzeuganwendungen eine robuste Regelgüte und einen guten Schaltkomfort aufweisen müssen. Beide Kriterien erfordern einen positiven Gradienten der Reibungszahl. Dieser liegt vor, wenn die Reibung mit steigender Relativgeschwindigkeit zunimmt. Zur effizienten Vorauswahl geeigneter Reibbeläge und Reibpaarungen können Komponentenprüfstände mit anwendungsnahen Prüfbedingungen eingesetzt werden.
Für die Komponentenprüfung der Paarung Reibbelag/Reibgegenpart wurde eine bei einem Kunden vorhandene Prüfstandsinfrastruktur, bestehend aus Maschinenbett und Antriebsmotor, für die Prüfapplikation umgebaut.
Der Reibbelag-Prüfstand besteht aus einem Prüfkopf, in dem die Prüfpaarung montiert ist, einem regelbaren Antriebsmotor und einem Untersetzungsgetriebe. Die Planparallelität der Prüfpaarung wird durch eine kippbewegliche Lagerung des Reibgegenparts sichergestellt. Die Belastung der Prüfpaarung erfolgt durch einen regelbaren Linearmotor. Der Prüfkopf kann durch die Zuführung von kalter Luft gekühlt werden. Gemessen werden das Reibungsmoment, die Drehzahl, die Anpresskraft, verschiedene Temperaturen in den Reibpartnern sowie der kontinuierliche Verschleißabtrag. Wesentliche Merkmale des Prüfstands sind:
- dynamische Prüfbedingungen
- Prüftemperaturen bis 400 °C
- Online-Verschleißmessung
- beliebig definierbare Prüfprogramme
Eine detaillierte Analyse der Reibpartner im Versuch sowie eine nachgelagerte werkstoffliche und chemische Analyse der Reibpartner ermöglicht ein besseres Verständnis der im Kontakt ablaufenden Prozesse und eine Einordnung der im Versuch beobachteten Effekte.
Sie sind an einem Reibbelag-Prüfstand interessiert, möchten Ihren Reibbelag testen oder möchten einen Ihrer Prüfstände auf eine neue Prüfaufgabe umrüsten?
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